Der menschliche Körper ist wie eine Fließfertigung, die Rohmaterial von außen in Form von Nahrung und Wahrnehmungen aufbereitet und es so umwandelt, dass es verwendet werden kann, Körpergewebe zu bilden und den Körper zu regenerieren.
Agni – das Verdauungsfeuer des Stoffwechsels
Entsprechend Ayurveda hängt die Qualität und die Funktionsfähigkeit unserer täglichen Verdauung von der Präsenz eines gesunden Verdauungsfeuers (Agni) ab. Agni ist einer der berühmtesten ayurvedischen Begriffe und bezieht sich auf ein Element des biologischen Feuers, das für den Prozess der Verdauung, der Absorption und die Umwandlung von Nahrung und Wahrnehmungen in Energie verantwortlich ist. Wenn Agni optimal funktioniert, dann hat die Person einen gesunden Stoffwechsel und ein gesundes Immunsystem. Alles, was die Person in ihrem System erhält, wird gut verdaut, absorbiert und der Körper erhält eine ausreichende Ernährung, um seine Regeneration und Vitalität zu versorgen.
Wenn das Verdauungsfeuer schwach ist, werden sich Verdauung und Nahrungsumwandlung verlangsamen, was zur Bildung von toxischen Abfallprodukten führt, die sich wegen der unzureichenden Häufigkeit der Darmentleerung im Dickdarm ansammeln. Dies verursacht eine Darmvergiftung, die zu Flatulenz und Blähungen, Unwohlsein und Schmerzen im Bauchraum sowie unzureichender Aufnahme von Mineralien und Vitaminen führt, welche die Abnutzung der Knochen, des Knorpelgewebes und der Gelenke beeinflussen kann. Verunreinigungen im Darmtrakt führen außerdem zur Absorption toxischer Substanzen in das Blut, was sich dann in einem ungesunden Zustand der Haut und dem möglichen Auftreten von Ausschlägen und Ekzemen auswirkt.
Im Gegenteil führt ein zu hohes Agni zu einem Hypermetabolismus, wo die Nahrung sehr schnell verdaut wird, begleitet von Empfindungen eines trockenen Halses, Mundtrockenheit und Hitzewallungen. Es kann zur Übersäuerung kommen, zu Entzündungen im Magen-Darm-Trakt, zu Unterzuckerung oder Durchfall, was den Prozess der Absorption wichtiger Nährstoffe unterbricht.
Halte ein gesundes Feuer in deinem Körper
Um ein gesundes Verdauungsfeuer zu behalten, wird im Einklang mit der Konstitution des Körpers (Empfehlung für die individuellen Konstitutionen: Vata, Pitta und Kapha) eine passend ausgewählte Diät angewendet. Das Ayurveda empfiehlt generell, dass Menschen mit einem langsameren Stoffwechsel ihrer Nahrung stimulierende Gewürze hinzusetzen, wie schwarzen oder Cayennepfeffer, Ingwer, Kreuzkümmel, Kardamom, Zimt, Kurkuma oder Chilipfeffer. Umgekehrt sollten Menschen mit einem Übermaß an Agni bei scharfer, beißender und saurer Nahrung vorsichtig sein, die das Element Feuer im Körper steigern und die psychosomatische Balance beeinflussen können, die durch gesteigerte Aggression und Gereiztheit gekippt werden kann. Daher werden Nahrungsmittel mit milden Eigenschaften, die das Verdauungssystem beruhigen und harmonisieren und ein gesteigertes Feuer im Körper reduzieren, wie Reis, Milch, Kokosnussöl oder Kräutertees von milden und kühlenden Kräuter, wie Pfefferminze, Fenchel, Koriander, Zitronengras und andere empfohlen.
Wie es funktioniert oder die sechs Phasen der Verdauung
Der Prozess der Verdauung beginnt im Mund, wenn die Nahrung in Kontakt mit dem Speichel einen Geschmack für uns erlangt, der das individuelle Gleichgewicht oder die einzigartige Kombination der drei Lebensenergien (Doshas) beeinflusst, die unsere psychosomatische Gesundheit bildet. Einige Substanzen wie Kohlehydrate werden schon in diesem Stadium verdaut.
Darüber hinaus findet die Verdauung auf drei anderen Ebenen (Magen, Dünn- und Dickdarm) statt – der Magen verdaut zuerst einfache Zucker (somit wird diese Phase „Süße“ genannt), welche dann im Kreislauf freigesetzt werden und den Blutzuckerspiegel erhöhen. Dann werden die Proteine mit Hilfe von Enzymen und Magensäure verarbeitet. Wenn der Belag des Magens gestört ist, können Sodbrennen, Geschwüre und Gastritis auftreten. Diese Phase wird „Azid“ genannt. Vom Magen aus bewegt sich die Nahrung zum nächsten Stadium der Verdauung im Zwölffingerdarm - dem ersten Teil des Dünndarms. Hier wird sie mit Gallensaft und Enzymen der Bauchspeicheldrüse vermischt. Weil sich die saure Natur der Nahrung mit dem alkalischen Medium vermischt, bilden sich Salz und Wasser. Die Nahrung wird salzig, was hilft, Fette und Proteine zu verdauen. Diesem folgt eine weitere Phase im Leerdarm – dem zweiten Teil des Dünndarms, der mit einem scharfem Geschmack in Verbindung gebracht wird. Das Vorhandensein von Luft verursacht ebenfalls die Bildung von Gasen, die Darmbewegungen auslösen. Das feurige Element des scharfen Geschmacks verursacht außerdem einen Anstieg der Temperatur und des Blutkreislaufs. Die fünfte Phase findet im Krummdarm statt – dem letzten und längsten Teil des Dünndarms, der wegen der noch vorhandenen Galle bitter ist und hilft, einen großen Anteil von Nährstoffen zu absorbieren. In der sechsten, adstringierenden Phase der Verdauung im Dickdarm werden schließlich Vitamine, Mineralien sowie Wasser absorbiert und verdickte Abfallprodukte werden verarbeitet, so dass sie eliminiert werden können.
Ayurvedisches Magentonikum aus der Feder von Everest-Ayurveda
Als Teil unserer in Handarbeit hergestellten ayurvedischen Kräutertees und der traditionellen Produktion von ayurvedischen Elixieren in Indien fokussieren wir auf die Zubereitung zweier Formen von ayurvedischen Verdauungspräparaten – von denen die erste Kvatha ist – der Absud von Breitspektrumkräutern, die synergistisch wirken, um den gewünschten Effekt zu kreieren. Als Teil unserer ayurvedischen Produktlinie bieten wir Guduchi-Kräutertee für Durchfall und Erbrechen an, Shunti-Kräutertee für Blähungen und Verstopfung, Pachaka-Kräutertee für die gereizte Magenschleimhaut und Magengeschwüre oder die bewährte ayurvedische Kräutermischung Triphala für die allgemeine Entgiftung des Darmtraktes.